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02/07/2025
Artikel von

Martin G. Wanko
Chefredakteur 40plus

Der Gläserne Mensch geht einkaufen

Futuristische Darstellung eines gläsernen Menschen im Supermarkt, umgeben von digitalen Rabatt-Pickerln mit „-25 %“-Aufdruck.

Billa Rabattpickerl Kommentar

Billas Nähe zum Kunden – viel Lärm um nichts. 

Wie u.a. “Der Standard” berichtet, können die Billa-Rabattmarken nicht mehr von allen Kunden, sondern nur mehr von Mitgliedern des Jö-Bonusclubs eingelöst werden. Jö ist das Kundenbindungsprogramm der Billa-Mutter Rewe. Das sorgt nun für eine Mini-Kontroverse in den Sozialen Medien. Warum eigentlich? 

Hilfe, Sie wissen, dass ich Buttermilch mag! Und jetzt?

Was sagt uns nun diese Einschränkung? Dass der Billa mehr von uns wissen will, als er bis jetzt weiß. Diese Resultate will er vermutlich für seine eigenen Marktstrategien verwenden. Demnächst könnte beim Kunden gezielt Angebote aufpoppen, die zugleich seinem Geschmack entsprechen. Schaue ich auf die Rechnung, kaufte ich gestern Bio-Bananen, steirische Äpfel und Buttermilch ein. Wahrscheinlich wird mir demnächst aufdringlicher mitgeteilt, dass die Bananen im Angebot sind. Und jetzt?

Verschwindet das Flugblatt? Wie nachhaltig!

Ich verstehe hier den Aufschrei nicht so ganz. Ich wurde freiwillig bei Jö und bei Spar App-Besitzer und nutze sie regelmäßig. Ohne dass ich mich jetzt bemühen muss, werden bei beiden Supermarktketten, Tankstellen und Drogerieketten die mir zustehenden Rabatte an der Kassa eingerechnet. Das finde ich durchaus sinnvoll. Wenn endlich auch das wöchentliche Flugblatt verschwinden würde, hat das sogar etwas Nachhaltiges. 

Bei der ID Austria gabs Probleme, beim Spar nicht.

Die Apps vom Spar und Billa funktionieren übrigens einwandfrei. Das war bei der ID Austria länger nicht der Fall, da musste ich für die von mir geschätzte App sogar aufs Amt. Seitdem unterschreibe ich jeden Furz mit ihr und reduziere so sogar Papier und Druckerschwärze. Aber jetzt bin ich total gläsern, von der Sozialversicherung bis zum Billa-Apferl ist alles von mir bekannt. Mal schauen, wo die Algorithmen in Zukunft fehlschlagen und mich zum Lachen bringen. 

Martin G. Wanko