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18/08/2025
Artikel von

Martin G. Wanko
Chefredakteur 40plus

Warum denn nach Österreich?

Der Urlaub soll dafür genutzt werden, Abstand zur Arbeit zu gewinnen, neue Kräfte zu sammeln und einfach einmal nicht da zu sein. So ganz entkommt man der Heimat jedoch nie. Spätestens dann, wenn man gefragt wird, von wo man kommt, ist man wieder dabei. “I’m from Austria!”, war im Burgund folgerichtig meine Antwort. “Australia?”, wurde nachgefragt. “Echt jetzt?”, antwortete ich. Ich habe geglaubt, das gibt es seit den 1980er-Jahren nicht mehr, scheinbar ist das Schreckensgespenst zurück. Hier muss das Branding nachgeschärft werden und wahrscheinlich abseits von Tourismusmessen. Für was steht Österreich? Eine schöne Landschaft, in der man sich wohlfühlen kann, dazu das Genussland Österreich und Kultur mit Ausrufezeichen! 

Natürlich hatte ich auch Glück und stieß auf gebildetere Menschen. Mit der Steiermark waren viele glücklich: „Schönstes Bundesland, freundliche Menschen!”, war der Tenor. Mit Graz schon weniger. Hier machte man Verweis auf 2003. “Da war viel los, bin gerne gekommen und das gleich fünfmal!“, antwortete mir ein Zürcher. Auf die Frage, warum jetzt nicht mehr, antwortete er mir: “Nicht mehr viel los, da tut sich nicht mehr so viel!” 

Natürlich tut sich noch immer viel, aber es zeigt, worauf Graz setzen sollte: Auf das 2003 so teuer erstandene Branding “Kulturhauptstadtjahr 2003”. Wenn man hier nicht in die Häuser investiert, wird man es bitter bereuen. Hier sollte nachgeschärft werden. Bei all der finanziell schwierigen Lage ist eine Investition in Kunst und Kultur nachhaltig und bringt im Grunde den Touristen, der auch gerne noch 2 Cents mehr liegen lässt. 

Martin G. Wanko