Ein österreichisches Magazin zwischen Wein, Wandel und Wert.

Kunde: 40plus Magazin

Kategorien: Editorial Design

In einem gesättigten Medienmarkt fällt Sichtbarkeit nicht mehr durch Lautstärke auf. Sondern durch Relevanz. 40plus ist eines der wenigen Printformate in Österreich, das sich diesem Prinzip konsequent verschrieben hat – mit einer klaren thematischen Haltung, einem ansehnlichen Designkonzept und einer redaktionellen Tiefe, die Leser:innen nicht unterschätzt, sondern herausfordert.

Die jüngste Ausgabe zum Thema Wein zeigt, wie journalistisches Storytelling, gesellschaftlicher Wandel und regionale Identität ineinandergreifen können:
Nicht nur als Porträt des steirischen Vulkanlands oder kritische Reflexion zum Alkoholkonsum, sondern als Debatte über nachhaltiges Wirtschaften, Kulturwandel in der Winzerszene und die Zukunft eines Genussbegriffs, der nicht nur ästhetisch, sondern auch ethisch ist.

Ein paar Worte dazu von unserem Chef-Redakteur

Über das neue 40plus.

Wenn man über Genuss schreibt, kommt man sehr leicht ins leicht beschwingte, euphorische Schreiben. Dann schmeckt alles super, ist alles lecker, erlebt man jede Sekunde “Gänsehautmomente”, alles ist fluffy and amazing.

Dann kann es passieren, dass man zu eindimensional wird und auf der Oberfläche bleibt. Folglich kann man Genuss am Beispiel Wein von “hinten” betrachten. Wie schaut’s mit der Nachhaltigkeit aus, wie geht man als Winzer mit rückläufigen Verkaufszahlen um, was sagt der Trend? 

Dazu kommt noch eines. Kaum ein Wort wurde in den letzten Jahren mehr strapaziert als die “Nachhaltigkeit”. Durch Greenwashing oder falschen Angaben wurde eher das Misstrauen gestärkt, als die gute Sache propagiert. Das Problem sitzt jedoch tiefer als erwartet. Nachhaltigkeit klingt wahnsinnig nichtssagend und voll nach teuer und Spaßbemse. Das Wort hat nicht einmal ein anständiges Verb inne. Redet jemals wer von nachhalten? Dazu liebt und braucht der Mensch Abwechslung. Sprechen wir lieber von einer Wende, von einem Change, der sich nicht aufhalten lässt. Von einer guten Idee, die darauf brennt, umgesetzt zu werden oder von spannenden Ereignissen, die auf uns zukommen. So kommt man zu anderen Storys und tatsächlich noch zu Lesern und eben nicht nur zu Personen, die ein Magazin durchblättern. 

Design, das Haltung zeigt

Der visuelle Auftritt der Ausgabe spielt mit Kontrasten: Opulente Fotografie trifft auf zurückhaltende Typografie. Humorvolle Cartoons, stilvolle Farbschwerpunkte und ein großzügiges Layout vermitteln die redaktionelle Vielfalt von 40plus – ohne die Klarheit zu verlieren. Besonders wichtig war uns, dass sich die Haltung des Magazins – Nachhaltigkeit mit Genuss verbinden, ohne moralischen Zeigefinger – auch im gestalterischen Ausdruck widerspiegelt.

Lesefluss trifft Bildsprache

Jede Doppelseite wurde mit Blick auf den Lesefluss komponiert: Interviews und Essays werden durch typografische Hierarchien klar strukturiert, begleitende Fotostrecken schaffen Atmosphäre. Ob Reportage, Kolumne oder Gewinnspiel – das Design sorgt dafür, dass jede Rubrik ihre eigene visuelle Sprache findet, dabei aber dem Gesamtbild treu bleibt.

Print trifft auf Digital

Begleitend zur gedruckten Ausgabe wurde die 40plus-Weinausgabe auch digital gedacht: Auf Social Media sorgten ein reichweitenstarkes Wein-Gewinnspiel, gezielte Werbeanzeigen und redaktionelle Ausschnitte für Aufmerksamkeit in der passenden Zielgruppe. Parallel dazu ist das gesamte Heft auch online über Yumpu als digitale Blätterversion verfügbar – ideal für alle, die lieber scrollen statt blättern. So wird aus einem klassischen Printprodukt ein crossmediales Erlebnis.

Editorial Design & Illustration von Ewald Domitner

Für die Mai-Ausgabe 2025 von 40plus verantwortete Ewald Domitner nicht nur das komplette Editorial Design, sondern erweiterte seinen gestalterischen Beitrag um eine illustrative Serie: Das Weinalphabet.

Von A wie Amphoren bis Z wie Zweigelt übersetzt er komplexe, manchmal humorvolle Inhalte in eine markante illustrative Sprache.

Jede Zeichnung steht für sich, bleibt aber im Duktus der Serie konsistent. Die Handschrift ist klar erkennbar, mit präzisem Strich, durchdachten Farbakzenten und einem Gespür für Pointen. Die Illustrationen übernehmen nicht nur die visuelle Auflockerung, sondern transportieren aktiv Inhalt – eine seltene Kombination im klassischen Magazinformat.